Ein komplexes Zusammenspiel
Körperliche Auswirkungen von Traumata:
Traumata wirken sich auf den Körper aus und sind in unserem Zellbewusstsein gespeichert. Der Schock der durch das überfordernde Ereignis ausgelöst wurde sitzt uns in unseren Zellen. Bei solch einem Ereignis erstarrt unsere Energie, da unser System nicht damit umgehen kann, es ist überfordert und kann die Situation nicht entsprechend verarbeiten. Dieser Vorgang ist auch ein Programm des Körpers, der als Schutz gedacht ist. Jedoch ist es oftmals so, dass wir die Ereignisse nicht mehr abschütteln, also verarbeiten können und somit leben wir mit diesem Energiestau, der zu massiv war und sich zunehmend in unserem Körper manifestiert.
Unser Nervensystem ist überlastet.
Hier kommen dann die Neurotischen Belastungsstörungen als Diagnose zum tragen.
In der Tierwelt würde eine Gazelle, die vom Leopard gejagt wird, zur Flucht, zum Kampf oder in die Erstarrung übergehen. Beim Überleben der Situation würde sie sich schütteln und somit die Situation verarbeiten.
In unserer Gesellschaft ist es jedoch nicht gern gesehen, wenn wir unkontrollierte Bewegungen oder Lautäußerungen tätigen. Nicht nur zur Zeit von Freud würden wir dann als hysterisch oder neurotisch gelten. Aber genau das, diese unwillkürlichen Bewegungen, Zittern, Überstrecken, Stöhnen, Schreien, mit den Fäusten trommeln, laut jammern oder weinen, würden uns davor schützen. Damit wir diese Situationen verarbeiten können und kein Trauma zurückbleibt. Wir sollen jedoch unauffällig, angepasst und vor allem Ruhig sein.
Der Prozess der Situationsverarbeitung fehlt - Es entsteht ein Trauma = VERLETZUNG!
Diese zeigen sich dann z.B. als Schlafstörungen, chronische Schmerzen, Magen-Darm-Probleme und Autoimmunerkrankungen.
Dies fällt unter den Begriff der somatoformen Störungen (z.B. Holy Seven)
Für tiefgreifendere, sich wiederholende oder von Menschen induzierte Traumata gibt es dann noch die entsprechenden Abspaltungsreaktionen. Mit den Dissoziationen versucht das System den Menschen bzw. den Körper zu schützen um weiter zu Leben. Aber auch hier entsteht das Problem, dass es nicht mitfühlend angenommen und verarbeitet wird, sondern der Irrglaube darin bestehen bleibt, "ES weg haben zu wollen" so wird der schnellste Weg gesucht, zurück in die Normalität zu gehen.
Verebte Traumata:
Mittlerweile ist es in der Epigenetik wissentschaftlich belegt, das Trauma über Generationen vererbt werden kann. So ist dies nicht verwunderlich, das es Menschen gibt, die an ihren Symptomen und der Bekämpfung dieser verzeifeln.
Denn der Ansatztpunkt ist nicht richtig gewählt.
Es liegt nicht an dem Menschen, seinen Körperfunktionen oder der Art und Weise seines Lebens. Es sind die Verletzungen und "Wunden" seiner Ahnen, die Ereignisse die zu massiv und überwältigend für die Vorfahren waren, dass sie sie hätten verarbeiten können. Die Energie ist ins stocken geraten und diese Bereiche wurden aus was für Gründen auch immer nicht wieder angeschaut. Diese Familienwunden können nun von Generation zu Generation weitervererbt werden.
Bis Jemand aus der Linie bereit dazu ist, sich die Wunde anzuschauen, sie an den Entstehungsort zurück zugeben, sie zu spüren, zu bezeugen und dadurch in Heilung zu bringen.
Aktuelle Zeitqualitäten:
Da wir durch die Entwicklung der letzten Jahre, die Globalisierung und Digitalisierung mehr und mehr von unseren Traditionen, Familienbanden, ursprünglichen Lebensweisen und von der Natur getrennt sind, befinden wir uns, unser Körper und somit unser Nervensystem in einer Art Ausnahmezustand.
Wir sind getrennt von dem Wissen unserer Vorfahren.
Dies spitz sich gerade in den aktuellen Themen von Umweltkrisen und Krieg zu und wird so sichtbar, den wir sind Teil (Grund) dieser Veränderung. Die zunehmende Instabilität ist ein Spiegel des Innerenbewusstseins, das wir mehr und mehr mit äußeren Reizen zu kompensieren versuchen. Zusätzlich werden wir von einer Unzahl an Reizen überflutet, stehen permanent unter Druck, Stress und sind in einem Modus aus Angst und dem Getrennt sein.
Aber genauso gibt es jetzt die Menschen, die sich mutig ihre Wunden anschauen, sich mit Aufarbeitung, Persönlichkeitsentwicklung und Nachhaltigkeit beschäftigen. Widerstandleisten und neue Weg einschlagen.
Es besteht Hoffnung!
Schritt zurück zum Ursprung:
Um der patriarchalen Entwicklung entgegen zu wirken, können wir nur das Tempo verlangsamen, wieder regional, nachhaltig, ökologisch, in kleineren Maßstäben und Einheiten, denken. Uns wieder mit unseren Traditionen und Bräuchen vertraut machen und im Rhythmus der Natur leben.
Ehrlich, aufrichtig und mutig gegenüberstehen und mit Gefühl und auf Augenhöhe in Kontakt treten, um wertschätzende und zukunftsorientierte Gespräche zu führen.
Aus dem Herzen und das Ego, sowie höher, schneller, weiter, aus unserem Denken verbannen.
Wir müssen Partner werden, mit uns selbst, unseren Mitmenschen und vor allem der Natur.
Wir sind Teil dieses Lebensraum auf der Erde, jedoch wird die Veränderung voranschreiten ganz unabhängig von unserer Existenz.
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